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Mittwoch, den 3. Dezember 2003 | Pressemitteilung

Sparen am falschen Ende

Jukuba soll städtisch bleiben

Am 27.11.2003 hat der Jugendhilfeausschuss mit den Stimmen der CDU und Teilen der freien Jugendverbände beschlossen, dass der Baumberger Jugendklub in die Trägerschaft der katholischen Kirche übergehen soll. Dies finden wir unverantwortlich, weil es zu einer drastischen Verschlechterung des Jugendtreff-Angebots in Baumberg führt.

Sicherlich ist es verständlich, dass die Stadt Monheim in Zeiten knapper Kassen Einsparungen vornehmen muss. Dass diese jetzt jedoch gerade im Jugendbereich stattfinden sollen, finden wir nicht nur wegen der verhältnismäßig geringen Einsparung in Höhe von 60.000 € ungerecht.

Durch die faktische Zusammenlegung von TOT, dem bisherigen Angebot der Baumberger Katholiken, und dem bislang städtischen Jukuba werden sich die Öffnungszeiten im Jugendklub um mehr als ein Drittel reduzieren. Die Betreuung der Jugendlichen soll statt durch vier Vollzeitstellen, die mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt sind, nur noch durch zwei hauptamtliche Kräfte gewährleistet werden. Bisherige Angebote wie die gut besuchten Ferienbetreuungen oder die Hausaufgabenhilfe für Kinder aus Asylbewerberfamilien lassen sich mit dieser Personaldecke dann nicht mehr im bisherigen Umfang fortsetzen.

Erschwerend kommt hinzu, dass noch völlig offen ist, was nach einer einjährigen Testphase in der katholischen Trägerschaft mit dem Jukuba geschieht, denn selbst das Jugendamt zieht in Erwägung, dass der neue Träger mit nur noch zwei Mitarbeitern und geringeren finanziellen Mitteln möglicherweise überfordert ist. Eine Komplettschließung kann daher nicht ausgeschlossen werden.

Aber auch wenn es nicht soweit kommen sollte, verlieren die Jugendlichen in Baumberg in jedem Fall ihre seit Jahren eingearbeiteten Bezugspersonen. Diese würden durch ehrenamtliche Kräfte ersetzt, die keine pädagogische Ausbildung haben und daher mit vielen Problemfällen nicht angemessen umgehen können.

Das Jugendparlament, das ebenfalls vehement gegen die Pläne der Stadt protestiert, erklärte anschaulich, das man mit dem neuen Konzept nur noch wenige Jugendliche erreichen kann. Zudem würden all die muslimischen Jugendlichen, die Berührungsängste zu einer katholischen Einrichtung haben, außen vor bleiben.

Natürlich spart man auch, wenn weniger Jugendliche die Einrichtung besuchen, aber, was unterm Strich bleibt, ist, dass die dann entstehende Langeweile sowie fehlende Anlaufstellen in Form erfahrener Betreuerinnen und Betreuer sinnlose Freizeitbeschäftigungen fördern, die Erwachsene so gern als „Rumhängen“ bezeichnen. Das ist unserer Ansicht nach nicht hinnehmbar.

Ebenso wenig können wir verstehen, dass alle im Rat vertretenen Parteien feststellen, man müsse das Baumberger Bürgerbüro und die dortige Zweigstelle der Stadtbücherei unbedingt erhalten, was ja auch richtig ist, aber auf der anderen Seite beim Angebot der Jugendeinrichtungen andere Maßstäbe anlegen. Selbst als es um mögliche Einsparungen bei Grünpflegemaßnahmen ging, die mit schätzungsweise 150.000 € ein weit höheres Finanzvolumen ausmachen würden als die Reduzierung des Angebots der Baumberger Jugendeinrichtungen, sprachen sich alle Fraktionen für eine gleichbleibend gute Pflege aus.

Die bevorstehenden Einschnitte zeigen, dass der Jugendbereich in unserer Stadt keinen besonderen Stellenwert zu haben scheint.

 

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