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Mittwoch, den 13. Mai 2015 | Anträge und Stellungnahmen
von Lisa Pientak
Unterschriftensammlungen in Kindergärten und Schulen sowie angeregte Diskussionen in den sozialen Netzwerken verunsichern derzeit viele Eltern in der „Hauptstadt für Kinder“. Der Stein des Anstoßes ist das geplante Auslaufen der so genannte „Acht-bis-eins“-Betreuung in den Monheimer Grundschulen.
Die Träger des Offenen Ganztags bieten zurzeit an vier der insgesamt sechs Monheimer Grundschulen eine Betreuung für Kinder an, die lediglich halbtags angemeldet sind. Dieses „Acht-bis-eins“-Modell garantiert eine Betreuung der Kinder bis längstens 13:30 Uhr – unabhängig davon, wann der Unterricht endet. Ein Mittagessen oder eine Hausaufgabenbetreuung finden in dieser Zeit jedoch nicht statt.
„Durch die steigende Attraktivität des Ganztags, aber auch durch eine allgemeine Veränderung von Familienmodellen sind die Anmeldezahlen für die ‚Acht-bis-eins‘-Betreuung in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen“, stellt Lisa Pientak, PETO-Fraktionsvorsitzende sowie Vorsitzende des städtischen Jugendhilfeausschusses fest. „An der Hermann-Gmeiner-Schule und der Schule am Lerchenweg wird diese Betreuungsform mangels Nachfrage gar nicht mehr angeboten. Und auch an der Armin-Maiwald-Schule nehmen nur noch fünf Kinder das Angebot wahr.“
Die schwindenden Teilnahmezahlen stellen die Träger des Offenen Ganztags, die das „Acht-bis-eins“-Modell bisher angeboten haben, vor große Probleme. „Für fünf Kinder an der Armin-Maiwald-Schule“, so Pientak, „lässt sich kaum eine verlässliche Betreuung organisieren. Hinzu kommt, dass das Angebot völlig unverbindlich ist. Die Eltern sind trotz einer Anmeldung für das ‚Acht-bis-eins‘-Modell völlig frei, ob sie ihre Kinder auch tatsächlich bis 13:30 Uhr betreuen lassen. Für die Träger bedeutet das eine sehr schlecht planbare und damit kaum noch zu bewältigende Aufgabe.“ Letztlich werde Personal für die „Acht-bis-eins“-Betreuung gebunden, das sinnvoller im Ganztagsbetrieb einzusetzen wäre.
Die von der Stadtverwaltung erhobenen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Stadtweit wird die „Acht-bis-eins“-Betreuung lediglich von 65 Kindern genutzt. Das sind gerade einmal 4 Prozent der insgesamt 1.485 Grundschulkinder. Ein Ganztagsplatz wird von 883 Kindern genutzt. Die übrigen 537 Kinder besuchen die Grundschulen halbtags, ohne für eine weitere Betreuung angemeldet zu sein.
„Der Trend zum Offenen Ganztag ist eindeutig“, erklärt Pientak mit Blick auf die derzeitigen Anmeldezahlen. „Für das neue Schuljahr werden wir mindestens fünf weitere Ganztagsgruppen einrichten. Damit tragen wir dem von den Eltern gemeldeten Bedarf vollständig Rechnung. Rund zwei Drittel aller Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter werden dann einen Ganztagsplatz nutzen. Die Stadt stellt für diesen Ausbau sowie die Verbesserung der Qualität in den bestehenden Gruppen 440.000 Euro zur Verfügung. Insgesamt wird der Offene Ganztag in Monheim am Rhein jährlich mit rund 2,6 Mio. Euro unterstützt. Investitionen in Gruppenräume und Mensen sind darin noch nicht eingerechnet.“
„Wir wollen keine Eltern in den Ganztag drängen, die eine Halbtagsvariante bevorzugen“, erläutert Pientak die Position der PETO-Fraktion. „Für die 537 Halbtagskinder ohne Nachmittagsbetreuung wird sich nichts ändern. Statt jedoch im „Acht-bis-eins“-Modell eine Betreuungsform zu unterstützen, die nur noch von wenigen Eltern nachgefragt wird und von den Trägern kaum aufrecht zu erhalten ist, halten wir es bildungspolitisch für sinnvoller, diese Ressourcen auf den Offenen Ganztag zu konzentrieren. Investitionen in die Qualität des Ganztags haben Vorrang vor der ‚Acht-bis-eins‘-Betreuung.“
Zwischen beiden Modellen sieht Pientak große Qualitätsunterschiede: „Durch die völlig unverbindlichen Abholzeiten war es in der ‚Acht-bis-eins‘-Betreuung noch nie richtig möglich, den Kindern pädagogisch gute Angebote zu machen. Letztlich stellt das Modell eine reine Betreuung dar. Unser Ziel für den Ganztag ist es jedoch, dass wir eine erhebliche Qualitätsverbesserung erreichen. Dafür stellen wir den Trägern spezielle Bildungspauschalen für Kooperationen mit Sportvereinen, der Kunst- und Musikschule oder dem Abenteuerspielplatz zur Verfügung.“
Aus Gesprächen mit Eltern, die in der Vergangenheit eine Betreuung bis 13:30 Uhr bevorzugt haben, wisse sie, dass diese Eltern sich vor allem an der späten Abholzeit im Ganztag stören. Dort läuft die Betreuung bis 16 Uhr, zumeist ist die Teilnahme bis mindestens 15 Uhr verbindlich. „Natürlich verstehe ich die Wünsche vieler Eltern nach mehr Flexibilität“, äußert Pientak, selbst Mutter einer Tochter im Kindergartenalter, Verständnis. „Wir müssen jedoch auch an die Kinder denken, deren Eltern eine frühere Abholung aufgrund ihrer Berufstätigkeit nicht organisieren können. Wie sollen im Nachmittagsbereich noch gute Bildungsangebote stattfinden, wenn manche Kinder aus einer Ganztagsgruppe schon um 13 oder 14 Uhr abgeholt werden und andere nicht?“
„Die einheitlichen Abholzeiten des Offenen Ganztags ab 15 Uhr, an denen sich einige Eltern stören, sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Träger die von ihnen geforderte Bildungsqualität überhaupt erreichen können“, so Pientak. Mit der Einführung der Gebührenfreiheit für den Offenen Ganztag vor anderthalb Jahren haben wir außerdem dafür gesorgt, dass Eltern sich völlig unabhängig von finanziellen Erwägungen für dieses Angebot entscheiden können.“
Um allen Eltern, deren Kinder die „Acht-bis-eins“-Betreuung derzeit noch nutzen, eine ausreichende Planungssicherheit zu gewährleisten, soll das Angebot nun schrittweise auslaufen. „Mit den Trägern ist vereinbart“, so Pientak, „dass die Stadt noch so lange finanzielle Mittel für die ‚Acht-bis-eins‘-Betreuung bereitstellen wird, bis das letzte im Moment daran teilnehmende Kind die Grundschule verlassen hat. Das ist im Sommer 2018 der Fall. Bis dahin können allerdings keine neuen Kinder mehr in die ‚Acht-bis-eins‘-Betreuung aufgenommen werden. Die frei werdenden finanziellen Mittel stellen wir den Trägern für eine weitere Verbesserung des Ganztags zur Verfügung.“
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