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Montag, den 15. Dezember 2008 | PETO-Blatt-Artikel
von Florian Große-Allermann
Eigentlich fing alles relativ überschaubar an. Die Firma Lafarge kiest seit einigen Jahren auf dem Gelände am Kielsgraben den Boden aus. Dabei wandern die Bagger von Osten (Baumberger Chaussee) nach Westen bis an die Bürgerwiese Baumberg. Der Sportplatz, der sich bisher neben der Bürgerwiese befindet, wird hierbei den Baggerschaufeln „zum Opfer fallen“. Das stand schon bei Errichtung der Sportstätte fest. Prognostizierter Zeitpunkt war seinerzeit etwa 2009/2010.
Nun ist uns allen bewusst, dass wir den Platz nicht ersatzlos wegfallen lassen können. Immerhin wird die Anlage intensiv von den Fußballern der Stadt genutzt. Und da es nun langsam Zeit wurde, bildete man die Lenkungsgruppe „Sport“ – eine Kommission aus Politik, Stadtverwaltung und Stadtsportverband – um eine neue Heimat zu finden. Doch bei dieser einen Aufgabe sollte es für das Gremium dann doch nicht bleiben. Ziel war es, die Sportstättensituation in Monheim allgemein und umfassend zu betrachten und im Ergebnis dessen ein Sportstättenkonzept zu beschließen.
Inzwischen hat sich viel getan. Im Zuge der Diskussion haben sich zwei Lager herauskristallisiert. CDU und FDP wollen einige der vorhandenen Sportstätten veräußern und von dem Erlös andere Anlagen komplett neu bauen.
So sieht das Konzept des CDU-FDP-Lagers vor, in Monheim den Jahnsportplatz zu verkaufen. Hier soll stattdessen Wohnbebauung entstehen. Von dem Erlös soll aus dem Häckstadion ein Leichtathletikstadion (Rasenplatz, Tartanlaufbahn, Sprunggrube etc.) errichtet werden. Ebenfalls an diesen Standort soll eine neue städtische Sporthalle. Diese soll als Ersatz der wegfallenden Halle an der ehemaligen Wilhelm-Busch-Schule dienen. Hinzu kommt, dass am Rheinstadion ein neues Kunstrasenfußballfeld entstehen soll, auf dem Inter Monheim, ein Verein, der dann leider aus seiner Heimat am Häckstadion fort müsste, in Zukunft seine Trainings- und Wettkampf-einheiten ausrichten soll.
In Baumberg soll nach dem Wunsch von CDU und FDP die Bezirkssportanlage an der Bregenzer Straße veräußert werden, um ebenfalls Platz für Wohnbebauung zu schaffen. Von dem Erlös sollen am Kielsgraben ein Leichtathletikstadion als Ersatz der Bezirkssportanlage sowie ein Fußballplatz als Ersatz des jetzigen Sportplatzes am Kielsgraben entstehen. Ansonsten soll in Baumberg alles so belassen werden, wie es ist.
Die PETO-Fraktion hingegen sieht das alles etwas anders. Zusammen mit SPD und den Grünen haben wir einen Antrag gestellt, der im Wesentlichen auf den Erhalt sämtlicher Sportstätten bei gleichzeitiger Sanierung hinausläuft.
In Baumberg wollen wir den Platz an der Bregenzer Straße erhalten. Statt dem Aschespielfeld soll ein Kunstrasenplatz errichtet werden. Dieses soll für die Fußballer als Ersatz der Anlage am Kielsgraben dienen. Um das Spielfeld herum soll eine Tartanbahn (statt der jetzigen Asche-Laufbahn) angelegt werden. Zusammen mit weiteren Anlagen wie Sprunggrube etc. soll hier den Baumberger Leichtathleten die Möglichkeit gegeben werden, ihrem Sport nachzukommen. Zusätzlich müssten sicherlich noch Sanierungsmaßnahmen – z.B. in den Umkleiden – durchgeführt werden.
Am Kielsgraben selbst möchten wir im Zuge der Renaturierungsmaßnahmen einen „offenen Sportplatz“ errichten. Hier soll eine große ebene Wiese entstehen, inklusive versetzbaren Toren – ähnlich wie im Freizeitpark Langfort.
Auch den Jahnsportplatz in Monheim möchten wir erhalten. Hier müssen zunächst einmal die Laufbahn sowie die Umkleiden saniert werden. Außerdem soll eine Beleuchtungsanlage errichtet werden, sodass der Platz auch in der dunklen Jahreszeit genutzt werden kann. Er soll dann Heimat der Leichtathleten in Monheim werden.
Auch das Häckstadion soll auf Vordermann gebracht werden. Hier ist insbesondere die Gebäudesubstanz zu sanieren. Aber auch die Anlage an sich ist in Schuss zu bringen.
Die Sporthalle der ehemaligen Wilhelm-Busch-Schule soll unseres Erachtens bestehen bleiben. Insbesondere im Zuge der neuesten Kindergarten-Debatte (Es müssen in Monheim wohl zwei neue Kindergärten errichtet werden.) ist von einem Verkauf des Geländes abzusehen.
Am 03.12. haben wir unseren gemeinsamen Antrag im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport vorgelegt. Untermauert haben wir unsere Absichten dann noch mit Zahlen, um zu zeigen, dass das Finanzierungsdefizit des Vorschlags von CDU und FDP – trotz Veräußerungen von drei Sportstätten – immer noch größer ist als unser Defizit. Hinzu kommt, dass durch den stetigen Wertverlust der Anlagen jährliche Abschreibungskosten in Höhe von knapp 340.000 Euro auf die Stadt zukämen. Unserer Abschreibungen hingegen würden weniger als 90.000 Euro betragen. Da der Vertreter der FDP im Ausschuss jedoch fehlte, haben wir auf eine Abstimmung verzichtet.
Als am 10.12. das Konzept seine nächste Hürde im Haupt- und Finanzausschuss nehmen sollte, überraschte uns die Stadtverwaltung mit den Worten, es wäre nun an der Zeit auch mal ein (eigenes) Konzept vorzulegen. Bürgermeister Dünchheim bat deshalb darum, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen. Da scheinen unsere Zahlen wohl doch nicht so schlecht gewesen zu sein...
Wie es weiter geht bleibt abzuwarten. Die Standpunkte von CDU und FDP sowie SPD, PETO und Grünen stehen fest. Nun liegt es an der Stadtverwaltung und an der Stimme des Bürgermeisters, ob es zur Veräußerung des „Tafelsilbers“ kommen wird oder nicht. Wir sind gespannt.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, die Fraktionen der SPD, PETO, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP stellen gemeinsam folgenden Antrag zur Sache:...
Elementarer Bestandteil der Freizeitgestaltung ist die Möglichkeit, Sport zu treiben. Insbesondere Kindern und Jugendlichen muss es offen stehen, einen Ausgleich zum Schulalltag zu finden. Sport gehört deshalb nicht an den Rand der Stadtteile, sondern in die Mitte von Monheim und Baumberg...
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