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Freitag, den 9. April 2010 | PETO-Blatt-Artikel
von Florian Große-Allermann
Zehn Jahre hatte die CDU-Fraktion um ihren Bürgermeister Dr. Thomas Dünchheim Zeit, ein Sportstättenkonzept nach ihren Wünschen und Vorstellungen zu entwickeln und zur Abstimmung zu stellen. Die Mehrheit dazu hätte sie (zumindest rechnerisch) gehabt – zunächst alleine, später dann gemeinsam mit der FDP.
Spätestens im vergangenen Jahr haben diese beiden Fraktionen jedoch gemerkt, dass wir es ihnen nicht einfach machen werden. Eine Veräußerung des Jahnsportplatzes und die Aufgabe des Standortes in Baumberg Ost sind mit PETO, SPD und den Bündnis-Grünen nicht umzusetzen. Und die Mehrheit der Monheimerinnen und Monheimer scheinen das ähnlich zu sehen. Das zeigt nicht nur das zum Erhalt der Sportstätten erfolgreich durchgeführte Bürgerbegehren. Auch die Ergebnisse der Kommunalwahl sprechen eine ähnliche Sprache.
Nun hat Daniel Zimmermann als unser neuer Bürgermeister ein neues Sportstättenkonzept zur Entscheidung gestellt. Die Richtung war freilich im Vorfeld klar: Ein dezentrales Sportangebot und der Erhalt der bestehenden Standorte sowie die Sanierung der maroden Sportstätten waren Kern des Konzeptes.
Was genau ändert sich nun? Die Bezirkssportanlage in Baumberg Ost wird um wenige 100 Meter nach Süden verlegt. Der Standort „BSA Baumberg-Ost“ soll jedoch bestehen bleiben. Mit den Einnahmen des so gewonnenen Baulandes sollen die einzelnen Maßnahmen refinanziert werden. Denn die Anlage in Baumberg Ost soll nicht einfach nur an einen anderen Standort verlagert werden. Das Spielfeld wird ein Kunstrasenfeld sein.
So kommen die Sportfreunde Baumberg erstmalig in die Lage, komplett auf Kunstrasen und nicht mehr (auch) auf Asche spielen zu können.
Auch der BTSC wird nun erstmals regelmäßig auf einer Kunststofflaufbahn und einer eigenen Wurfanlage trainieren können.
Der FC Monheim hat nun die Möglichkeit, sich zukünftig voll und ganz auf das Rheinstadion als Trainings- und Spielstätte zu konzentrieren. Kurzfristig wird dort zunächst der Ascheplatz saniert, bevor 2014 ein halbes neues Kunstrasenfeld errichtet werden wird.
Hinzu kommt, dass der Jahnsportplatz und das Heinrich-Häck-Stadion runderneuert und in einen topp Zustand versetzt werden. Im Zuge dessen werden die Spielfelder und Laufbahnen saniert sowie die abgängigen Umkleiden neu errichtet.
Wir denken, dass dieses Konzept für die Sportlerinnen und Sportler unserer Stadt ein großer Fortschritt ist. Zudem ist es auch finanzierbar. Mit den Einnahmen aus dem Grundstücksverkauf in Baumberg Ost sowie Restmitteln aus dem Konjunkturpaket II des Bundes ist die komplette Finanzierung gesichert. Und dennoch bleibt an dieser Stelle festzustellen: Dieses Konzept ist nicht wegen knapper Kassen so entwickelt worden, sondern trotz unserer desolaten Haushaltslage.
Am 23. März traf der Stadtrat nun zu seiner entscheidenden Sitzung zusammen – und war sich zu einem großen Teil durch alle Fraktionen einig. Das Sportstättenkonzept, welches unser Bürgermeister Daniel vorgelegt hat, ist nahezu komplett einstimmig verabschiedet worden.
Uneinig war man sich lediglich bei der Frage, wo die neue Bezirkssportanlage Baumberg errichtet werden soll. Die CDU beantragte, den Kielsgraben als neuen Standort hierfür vorzusehen.
Die Christdemokraten argumentierten zum einen mit möglichen rechtlichen Risiken. Durch eine erhöhte Lärmimmission befürchteten sie Schwierigkeiten mit den Anwohnern des betroffenen Gebietes in Baumberg an der Wolfhagener Straße. Die Stadtverwaltung konnte jedoch unseres Erachtens glaubhaft darstellen, dass es durch den Sportplatz nicht zu einem erhöhten Lärmpegel kommen wird. Dabei legte sie Gutachten vor, die aufzeigten, dass die von der neuen Sportanlage ausgehende Geräuschkulisse sogar einige Dezibel unterhalb des von der benachbarten Autobahn erzeugten Lärmes bleibt.
Das Argument der CDU, ein Sportplatz am Kielsgraben sei für die Baumberger Sportlerinnen und Sportler ein Sportplatz der kurzen Wege, erkennen wir so auch nicht an. Im Umkreis von 500 Metern befindet sich am Kielsgraben so gut wie keine Wohnbebauung. Anders sieht das in Baumberg Ost aus. Hier grenzt das komplette österreich-Viertel an den neuen Sportplatz.
Hinzu kommt die Problematik, dass sich das notwendige Genehmigungsverfahren am Kielsgraben noch viele Monate hinziehen wird. Die zuständigen Behörden haben schon im Vorfeld rechtliche Bedenken über einen Sportplatzstandort am Kielsgraben geäußert. Ob und wann hier ein Baubeginn möglich wäre, kann niemand sagen.
Letztlich muss bedacht werden, dass eine Anlage am Kielsgraben insbesondere auf Grund der höheren Grundstückspreise zumindest 550.000 € teurer wäre. Das ist unseres Erachtens auf Grund der desolaten Haushaltslage nicht zu finanzieren.
Es bleibt festzuhalten: Das Sportstättenkonzept ist nach 17 Jahren Streit endlich verabschiedet worden. Die Baumberger und Monheimer Sportvereine haben nun endlich Sicherheit. Sie wissen genau, wie die hiesige Sportinfrastruktur in den nächsten Jahren ausgebaut und verbessert wird.
Ich denke, das Sportstättenkonzept 2010 ist eine große Chance für den Monheimer Sport. Und wir werden diese Chance nutzen!
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