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Mittwoch, den 19. Oktober 2011 | PETO-Blatt-Artikel

Probleme für die Sekundarschule?

von Daniel Zimmermann

Am 13. November 2011 kommt es zu einem Bürgerentscheid über den Erhalt der Monheimer Realschule. Eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern hatte seit Juli insgesamt 2.500 gültige Unterschriften gesammelt und damit ein so genanntes Bürgerbegehren initiiert. Da sich der Stadtrat in einer eigens einberufenen Sondersitzung der von den Unterschriftensammlern gestellten Frage „Sind Sie für den Erhalt der Lise-Meitner-Realschule (LMR) als eigenständige Realschule in ihrer jetzigen Form?“ nicht angeschlossen hat, müssen nun alle Bürgerinnen und Bürger in einem Entscheid über die Zukunft der Realschule befinden.

Um den Erhalt der Realschule geht es dabei allerdings nur vordergründig. Die wesentlich interessantere Entscheidung, über die jedoch nicht abgestimmt wird, ist die Frage, ob in Monheim ab dem nächsten Schuljahr eine neue Sekundarschule entstehen soll. Diese Sekundarschule würde zwangsläufig das Aus für die Realschule bedeuten, da letzterer dann die Schülerinnen und Schüler ausgingen. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens wollen das unbedingt verhindern und fordern den uneingeschränkten Erhalt der Realschule.

Fragt man die Eltern der Dritt- und Viertklässler in den örtlichen Grundschulen, ist die Antwort bereits klar. In einer von der Stadtverwaltung nach den Sommerferien durchgeführten schriftlichen Elternbefragung gaben nur 43 Eltern mit einem Kind im dritten Schuljahr und 55 Eltern mit einem Kind im vierten Schuljahr an, dass sie sich bei einem Erhalt des Monheimer Schulsystems in seiner jetzigen Form für die Realschule entscheiden würden.

Die Frage, ob sie sich vorstellen könnten, ihr Kind an einer Sekundarschule anzumelden, beantworteten jedoch insgesamt 119 Eltern von Kindern im dritten Schuljahr und sogar 156 Eltern von Kindern im vierten Schuljahr mit „ganz bestimmt“ oder „eher ja“. Interessant dabei ist, dass sich fast die Hälfte aller Eltern, die im Moment zur Realschule tendieren, trotzdem für die Sekundarschule aussprechen.

Die Stadtverwaltung schließt daraus, dass die Realschule, die in den vergangenen Jahren bereits ein Viertel ihrer Schülerinnen und Schüler verloren hat, weiter unter Druck geraten wird. Eine Sekundarschule stellt in den Augen vieler Eltern die bessere Alternative dar. Auch die Leitungen der Baumberger und Monheimer Grundschulen unterstützen das Konzept zur Einrichtung einer Sekundarschule, ebenso wie ihre Kolleginnen und Kollegen im Gymnasium, der Gesamtschule und der Hauptschule. Lediglich in der Realschule sprechen sich der Schulleiter und eine Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer dagegen aus. Viele der dortigen Schüler sowie deren Eltern unterstützen diese Ansicht. Dabei ändert sich für alle, die jetzt schon dort sind, wenig. Sie können wie gewohnt an der Realschule bleiben. Es wird lediglich keine neuen fünften Klassen mehr geben.

Für diejenigen, die neu in die fünfte Klasse kommen, ergeben sich jedoch große Vorteile in Form von kleineren Klassen, mehr Lehrerstellen und einem vom Land finanzierten Ganztagsbetrieb. Die Eltern der Dritt- und Viertklässler haben diese Argumente bereits überzeugt. Nun gilt es auch noch die Monheimer Wahlberechtigten zu überzeugen, damit der Bürgerentscheid am 13. November 2011 der Sekundarschule keine Probleme bereitet.

 

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