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Montag, den 4. Oktober 2021 | PETO-Blatt-Artikel
Kunst im öffentlichen Raum wird in Monheim am Rhein großgeschrieben. Der Monheimer Geysir, der Plattenspieler „Haste Töne“ oder Markus Lüpertz‘ Leda an der Rheinpromenade sind nur einige Beispiele dafür, wie das Stadtbild in den letzten Jahren interessanter geworden ist. Um das Konzept weiter fortzuführen, hat der Stadtrat mit den Stimmen der PETO-Fraktion nun den Ankauf eines weiteren Kunstwerks beschlossen: Eine Installation der Künstlerin Alicja Kwade soll zukünftig die Brandenburger Allee bereichern.
„Wir freuen uns sehr, mit Alicja Kwade eine bedeutende zeitgenössische Künstlerin für die Kunst in Monheim am Rhein gewonnen zu haben“, erklärt PETO-Fraktionsvorsitzender Ingo Elsner. „Insbesondere für die Brandenburger Allee ist das Kunstwerk ein Glücksfall, weil es formal die Besonderheit des Ortes als zentrale Achse des Berliner Viertels aufgreift und dann auch ganz praktisch zum Spielen, Planschen und zum Aufenthalt einlädt.“
Alicja Kwade gehört zu einer der wichtigsten europäischen Künstlerinnen der Gegenwart. So war sie beispielsweise 2017 Teilnehmerin der 57. Kunstbiennale von Venedig und realisierte 2019 auf dem Dachgarten des New Yorker Metropolitan Museum die Installation „ParaPivot“, die auf große internationale Resonanz stieß. Aktuell ist sie eine von 90 als repräsentativ erachteten europäischen Künstlerinnen und Künstlern der Gruppenausstellung „Diversity United“. Ihre Werke befinden sich unter anderem in der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, im Centre Pompidou in Paris und im MACBA in Barcelona. Ein Hauptmerkmal ihrer Kunstwerke ist, dass diese in einen engen Dialog mit der architektonischen und natürlichen Umgebung der Ausstellungsorte treten. Dies macht sich auch bei der Monheimer Installation bemerkbar.
Genauer gesagt trägt das Monheimer Kunstwerk den Arbeitstitel „Das blaue Band“. Hierbei handelt es sich um eine Installation aus unterschiedlich großen, freistehenden Rahmen, die entlang der Brandenburger Allee aufgestellt werden. Jeder dieser Rahmen steht dabei in einem rechteckigen Wasserbecken, welche von umlaufenden Sitzblöcken eingefasst werden. Die Mitte der Installation wird durch Bepflanzungen, Sitzgelegenheiten und Spielplatzelemente ergänzt. Der Name „Das blaue Band“ kommt daher, dass die Elemente der Installation in verschiedenen Blautönen gefliest sind. So ergeben sie zusammen ein blaues Band entlang der Brandenburger Allee, das den Rhein repräsentieren soll. Zudem fließt Wasser als Vorhang aus den Rahmen in die Becken, sodass je nach Lichtstimmung verschiedene Lichtbrechungen oder Regenbögen entstehen. Das Kunstwerk soll so die Wahrnehmung der Umwelt schärfen und das Bewusstsein für Zusammenhänge, Kreisläufe und den Umgang mit lebenswichtigen Ressourcen stärken.
Die Gesamtkosten der Installation belaufen sich voraussichtlich auf 3,9 Millionen Euro und werden im Haushalt für 2021 bereitgestellt.
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